Zur Aufrechterhaltung des Leistungsgleichgewichts benötigen die  Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Regelenergie in verschiedenen Qualitäten. Regelenergie wird auf einem offenen, transparenten und diskriminierungsfreien Markt gehandelt, der von den ÜNB betrieben wird. Durch die Möglichkeit, Technische Einheiten poolen zu können, ist es auch Kleinanbietern möglich, sich an den Ausschreibungen zu beteiligen. Die Märkte sind liqiuide.

Die verschiedenen Systemdienstleistungsprodukte der Regelenergiemärkte lassen sich hinsichtlich ihrer zeitlichen Aktivierung nach Bedarfsabruf sowie der zeitlichen Inanspruchnahme einordnen.

Energiespeicher eignen sich optimal zur Bereitstellung von Primär- und Sekundärregelleistung. Ein Bedarf an Regelleistung entsteht, sobald die Summe der aktuellen Einspeisungen von der Summe der aktuellen Entnahmen abweicht. Diese Abweichungen verursachen Schwankungen in der Netzfrequenz. Wichtigstes Regelkriterium der ÜNB ist daher die Netzfrequenz von 50 Hertz. Ziel der ÜNB ist es, diese Frequenz unter allen Umständen innerhalb einer gewissen Bandbreite zu halten. Daher wird Regelleistung im Rahmen der Frequenzregelung zur Netzstabilisierung genötigt.

 

 

Momentanreserve

Die für den Ausfall von bis zu 3 GW im europäischen Stromverbund vorgehaltene Momentanreserve wird derzeit über die Schwungenergie der Generatoren in konventionellen Kraftwerken vorgehalten. Die durch erwartete Verkleinerung des Kraftwerksparks entstehende Lücke kann durch die analog bestehende Windinertia der installierten Windkraftanlagen weitestgehend gedeckt werden. Ein liquider Markt für die Momentanreserve ist auch künftig nicht zu erwarten.

 

Primärregelleistung

Der sich konstant entwickelnden Nachfrage nach Primärregelleistung steht ein sinkendes Angebot aus dem traditionellen Kraftwerkspark entgegen. Dadurch entsteht eine Angebotslücke von bis zu 80% der Jahresanteile. Trotz Gegenmaßnahmen müssen künftig ca. 30% der Jahresscheibe über alternative Anbieter abgedeckt werden. Batterie-Speicher-Systeme auf Li-Ionen Basis sind die günstigste Alternative zur Deckung der Lücke.

 

Sekundärregelleistung

Sekundärregelleistung stellt den Übergang von der sehr kurzfristigen Primärregelleistung zur ausgleichsorientierten Minutenreserve dar. Entsprechend breit gefächert sind die Anforderungen. Damit sind nur wenige alternative Erzeuger/Verbraucher zur Präqualifikation geeignet. Eine potenzielle Lücke durch reduzierte konventionelle Kraftwerke kann gut von Batterie-Speicher-Systemen ausgefüllt werden.

 

Minutenregelleistung

Minutenregelleistung ergänzt die Sekundärregelleistung und wird kurzfristig ausgeschrieben. Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien auf 35% und mehr wird der Bedarf deutlich steigen. Zahlreiche Anbieter können sich für diese Systemdienstleistung deutlich leichter qualifizieren als für die Sekundärregelleistung. Energiespeicher können punktuell unterstützen, um kurzfristige Marktchancen zu nutzen.

 

Echtzeitdarstellung von Netzfrequenz und Regelleistung

Warum Regelleistung?
Strom muss immer noch zu dem Zeitpunkt erzeugt werden, zu dem er verbraucht wird. Ob dieses Gleichgewicht besteht, lässt sich anhand der Netzfrequenz ablesen. Ist die Netzfrequenz niedriger als 50Hz, dann wird mehr Strom verbraucht als die Kraftwerke erzeugen. Liegt die Netzfrequenz über 50Hz, dann wird mehr eingespeist als verbraucht.

Verlauf der Netzfrequenz über 15 Minuten. Die Werte werden alle 10 Sekunden aktualisiert.

Die Kurve zeigt den Verlauf der Netzfrequenz der letzten Stunde plus 10 Minuten, damit bei einem Stundenwechsel ein besserer Vergleich mit dem letzten Stundenwechsel möglich ist. Die Aktualisierung erfolgt jede Minute. Angezeigt wird der Mittelwert der letzten Minute. Damit keine „Ausreisser“ bei der Betrachtung verloren gehen, gibt es auch noch den minimalen und den maximalen Wert der Netzfrequenz der letzten Minute.